Newton‘sche Ringe/Säureschäden
Mittlerweile wird der Begriff „Newton’sche Ringe“ für beinahe jede Art von Verunreinigung gebraucht, die auf einer dunklen Fassade anzutreffen ist. Dabei sind die Erscheinungen und mögliche Ursachen recht vielfältig.
1. Auf unzureichend gereinigten Fassaden verbleibt nach Fertigstellung ein Zementschleier. Auf Grund des unterschiedlichen Ablaufverhaltens an der Fassade (Fenster, Fugen, Keramik,) und verschiedener Intensität des auftreffenden Niederschlags ergibt sich ein fleckiges Bild. Die gut abgewaschenen Bereiche erscheinen gerade bei dicht gesinterten Oberflächen brillant und leuchtend. Dieser Effekt verstärkt sich bei unzureichend hohlraumarmer Verklebung, da neben dem Abwaschen der Fassade auch lösliche Bestandteile aus den Hohlstellen auslaugen und sich auf der Keramik abzeichnen.
2. Nach dem Reinigen der Fassade verbleibt Reinigungsmittel (ein unbestimmtes Gemisch aus Wasser, Säure, Kieselsäure, Schmutz, etc.) auf der Fassade, trocknet dort an und verfestigt sich. Dies geschieht zumeist an schlecht zugänglichen Stellen, die nicht ausreichend nachgespült wurden.
Dabei treten typische ringförmige Verunreinigungen an den „Abtropfstellen“ auf. Da die Säurekonzentration beim Austrocknen stark zunimmt, wird angenommen, dass es hier zu einer Zerstörung der Sinterschicht im Mikrobereich kommen kann, so dass eine nachhaltige Beeinträchtigung der optischen Eigenschaften der Fassade möglich ist. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Bestandteile zu einer so festen Verbindung erstarren, dass diese mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr gelöst werden kann.
3. Newton’sche Ringe sind fast nur an Keramik-Klinker zu beobachten. Sehr wahrscheinlich gehen diese auf sehr dünne und zumeist widerstandsfähige Ablagerungen kolloider Kieselsäureverbindungen zurück. Eine unterschiedliche Lichtbrechung in dieser Schicht erzeugt eine solche Erscheinung, die sich je nach Witterung unterschiedlich stark darstellt.